UND WAS GENAU IST FLOURISHING?
Flourishing – Aufblühen, ist ein Schlüsselbegriff aus der positiven Psychologie – der Wissenschaft vom gelingenden Leben.
Eine Knospe, die sich entfaltet und erblüht, können wir uns wahrscheinlich alle gut vorstellen. Doch was bedeutet „Aufblühen“ für uns als Mensch?
Vielleicht magst du dir einen kurzen Moment nehmen und dich an eine Situation erinnern, in der das Wort „Aufblühen“ mit dir in Resonanz geht.
Was kommt in deine Erinnerung?
Zeigt es sich in Form von Bildern, unterstützenden Gedanken, eines wohligen Körpergefühls oder emotionaler Berührtheit? Und was genau ist es, das dich das fühlen lässt?
Flourishing kann gesehen werden als ein Zustand, der unser
Wohlbefinden aus subjektiver, psychischer und sozialer Sicht
umfasst.
Während es beim subjektiven Wohlbefinden (Diener 2000) um die Fragen geht „Wie geht es mir?“ und „Wie zufrieden bin ich?“,
umfasst das psychische Wohlbefinden (Ryff & Keyes 1995) u.a. die Frage nach dem Lebenssinn, unseren Gestaltungsspielraum und unser persönliches Wachstum.
Da wir als soziale Wesen den Kontakt zu anderen Menschen brauchen, stellt das soziale Wohlbefinden (Keyes 2002) eine weitere Säule für unser Aufblühen dar. Es geht um Zugehörigkeitsgefühl, Zusammenhalt und unseren Beitrag, den wir für die Gemeinschaft leisten.
Also – wie ich finde – wert, sich immer mal wieder Zeit zu gönnen, zu gießen und zu düngen, was zu diesem Wohlbefinden beiträgt.
Unsere Blütenknospen mehr und mehr zu öffnen und gemeinsam mit anderen die Welt durch bunte Blumenwiesen mit einer Vielfalt an unterschiedlichen Blumen erstrahlen zu lassen.
Flourishing Frage
„Welche Gedanken möchte ich wachsen lassen – und welche nicht?“
Ca. 60.000 Gedanken denken wir pro Tag. Einige davon sind positiv, andere belastend und schwer. Unser Denken hat Auswirkungen auf unsere Emotionen, auf unseren Selbstwert und unsere Zufriedenheit. Rick Hanson, Neuropsychologe, beschreibt die Negativitätstendenz unseres Gehirns, das Negatives wie Klett und Positives wie Teflon behandelt.
Es geht jetzt nicht darum, Gedanken auszusortieren oder zu ordnen, als ob man den Verkehr regeln würde. Das funktioniert sowieso nicht. Es geht vielmehr darum, sich nicht in negativen Gedanken zu „verstricken“. Leider hängen wir aber oft gerade in dieser Art von Gedanken fest und geraten in Grübelschleifen, oder basteln unsere eigene Geschichte daraus.
Und diese Geschichten sind es, die uns an uns selbst zweifeln lassen, eine kurze Stimmungsschwankung zu einer belastenden Emotion werden und uns vielleicht nicht in den Schlaf finden lassen.
Meditation „Vögel beobachten“
Nimm dir ein paar Minuten Zeit, in denen du ungestört bist. Mache es dir bequem und schließe die Augen.
Stelle dir vor, du sitzt in deinem inneren Garten. Nimm bequem Platz auf einer Bank oder im Gras.
Ab und zu kommen ein paar Vögel vorbei – in Form von Gedanken. Sie fliegen in deinen Garten. Stelle dir vor, jeder Vogel hat einen Zettel im Schnabel, auf dem der Gedanke steht. Bemerke einfach nur, was auf dem Zettel des Vogels steht – und dann lasse ihn wieder fliegen. Heiße jeden Vogel in deinem Garten willkommen – aber lasse ihn kein Nest bauen.
Vielleicht möchtest du diese Meditation für eine Woche oder länger als kleines Ritual in deinen Tagesablauf einbauen.